Ghetto, 1955, 44 x 31 cm, Papier

Die Höhe der Wachttürme und die daran hochkletternden Menschen zeichnet Lachur in einem anderen Maßstab als die Eisenkugeln in der unteren Bildhälfte, die man sich an den Füssen der Gefangenen vorstellen kann – es können aber auch Menschenköpfe oder Bomben sein. Welches Problem ist größer? Die Fesselung oder die Wachttürme? Lachur nutzt verschiedene Perspektiven

Trotz der schweren Eisenkugeln, der hohen Wachttürme und der Drohung, die von ihnen ausgeht, versuchen die Opfer mit aller Kraft zu entkommen. Es ist jedoch fühlbar, das dieser Versuch nur wenig Erfolgsaussichten hat.

Lachur dokumentiert Lebenswillen und Selbstverteidigung.

Ghetto, 1956, 44 x 30 cm, Papier

Das Grauen ist vollkommen. Aus dem Fenster fliegen ein Buch, eine Lampe, ein Dollar, ein Schuh, ein Judenstern und ein abgeschnittener Zopf. Alles geht im Rauch auf.

Lachur lässt bei diesem Bild die Hauptperson, das Opfer, ganz weg, um den Betrachter dadurch zu zwingen, sich beunruhigt nach ihm umzusehen.

In seiner schon erwähnten Art lässt der Maler den verantwortlichen Täter nur sehr klein am rechten Rand der unteren Bildhälfte erscheinen. Er ist mit nach links geneigtem Kopf leicht zu erkennen.